Presseschau Musikverein Mückeln - Musikverein Mueckeln

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Presseschau Musikverein Mückeln

Aktuell


       DIE WOCH vom 25.07.20
Unsere Vereine :
Seit fast 100 Jahren spielt in Mückeln die Musik
Der MV Mückeln bereichert das Dorfleben und macht auch bei Auftritten in Dirndl und Lederhose eine gute Figur.


Die Mitglieder des Musikvereins Mückeln hoffen, bald wieder auftreten zu können. Foto: MV Mückeln

Mückeln. Der kleine Vulkaneifelort Mückeln mit seinen 235 Einwohnern ist ein Dorf, in dem Kultur und Zusammenhalt ganz groß geschrieben werden. Dabei ist der Musikverein (MV) seit Jahrzehnten ein ganz wichtiger, starker Kulturträger, der sich wegen seines umfangreichen Repertoires auch über die Grenzen des Vulkaneifelkreises einen Namen und Freunde gemacht hat. Er ist ein Verein mit Traditionscharakter, der in dem Eifeldorf nicht mehr fehlen darf.

Wie alles anfing? Bereits 1924 hatten sechs gleichgesinnte junge Männer die Idee, eine Musikkapelle zu gründen. Unter der Führung des Dirigenten Nikolaus Otten trafen sich Johann Haubrich, Matthias Klein, Wilhelm Letsch, Paul Pohlen, Sebastian Steffes und Matthias Willems um ihrem großen Hobby zur Freude vieler Musikfreunde nachzugehen, wobei Sebastian Steffes der erste Vorsitzende war. Um die verschiedenen notwendigen Instrumente zu finanzieren, bezahlte jedes Mitglied den gleichen Teil in eine Gemeinschaftskasse; und in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr erbrachten Veranstaltungen beider Vereine einen weiteren Betrag für die Instrumentenanschaffung.

Aber es war vieles neu und die Gruppe musste lernen, um fehlerfrei auftreten zu können. Die eifrigen Musiker wurden vom damaligen Volksschullehrer Blasius in der Notenlehre unterrichtet und nahmen auch an zwei Lehrgängen in Zeltingen teil, um weitere Details in der Instrumentenlehre und in Noten- und Taktkenntnissen zu erlernen.
    

Nun ist fast ein Jahrhundert seit der Gründung vergangen. Neue Akteure sind noch immer willkommen und man ist sehr aktiv  – nur die Coronazeit brachte wie überall eine ungewollte, längere Pause, einen leeren Proben- und Terminkalender. Der rührige Vorstand sorgt dafür, dass das Orchester „im Takt“ bleibt, und der stellvertretende Vorsitzende Hermann-Josef Letsch führt den Verein bis zur nächsten Jahreshauptversammlung. Weitere fünf Vorstandsmitglieder sorgen mit den verschiedensten Aufgaben dafür, dass im Vereinsleben keine große Lücken entstehen.

30 aktive Mitglieder (inklusive Dirigent), darunter vier Jugendliche, die sich nebst besinnlicher und heiterer Musik auch über „etwas Modernes“ freuen und so „bei der Stange gehalten“ werden, haben keine Mühe, den Zuhörern hier und dort musikalische Abwechslung zu bieten. Die Proben finden regelmäßig im Mückeler Bürgerhaus statt. „Die Beteiligung könnte etwas besser sein, aber Schichtarbeit und die Betreuung kleiner Kinder – der Musikerinnen und Musiker von morgen – sind oft ein Hindernis“, erklärt Hermann-Josef Letsch. Die Mitbürger und die Gemeindevertretung sind Freunde und Unterstützer der Truppe, so dass auch 50 inaktive Mitglieder registriert sind.

„Der MV spielt während des Jahres zu den unterschiedlichsten Anlässen, dazu gehören Auftritte bei kirchlichen Daten wie Fronleichnam, bei der Dorfkirmes, dem St.-Martins-Umzug, Ehrentagen der Senioren oder Hochzeitsumzügen. Alle zwei Jahre findet ein großes Weihnachtskonzert gemeinsam mit dem Männergesangverein statt“, erklärt Letsch, der auch weitere Besonderheiten aufführt: Die Musikfreunde aus Gutmadingen (Schwarzwald) sind bereits seit 1986 ein Partnerverein, und mit vielen gegenseitigen Besuchen und Konzerten pflegt man diese Freundschaft. Aber auch nach Holland, nach Budel, hat man die Fühler ausgestreckt, mit Übernachtungen und zünftigen bayerischen Oktoberfest-Abenden mit passenden Krachledernen und schicken Dirndln.

In der ehemaligen DDR wurden in den 1980er und 1990er Jahren ebenfalls Auftritte absolviert; hinzu kommen mehrtägige Abstecher nach Bad Frankenhausen, Steinfurth oder Hamburg, wo man sich in den verschiedensten Vereinsuniformen mit Wappen vorstellte. „Besonders stolz blicken wir auf das Jahr 1993 zurück, nach Neuwied, wo wir beim Rheinland-Pfalz-Tag den Kreis Daun musikalisch vertraten. Eine besondere Ehre im Vereinsleben“, erinnert sich Letsch, der auch an die Begleitung der Rosenmontagszüge in Köln von 2008 bis 2015 denkt. Natürlich sagen sie auch Einladungen ins Kloster Machern und gemeinsame Konzerte mit dem MV Daun im Regina-Protmann-Haus und zur Dauner Kirmes nicht ab, denn Auftritte im Eifelgebiet haben absolut Vorrang.

„Wir wollen mit unserer Freude am Musizieren dem Publikum Freude bereiten“, sagt Letsch. „Highlights unseres Vereins waren auch die gut organisierten und besuchten Zeltlager, die viermal veranstaltet wurden“, freut sich der stellvertretende „Vereinsmanager“ weiter. Der Verein will aber generell die „Kirche im Dorf lassen“. Abwechselnd mit der Freiwilligen Feuerwehr und dem Männergesangverein werden in jedem Jahr Grillfeste und Familienabend sowie Dorfwanderung und Kirmes gestaltet.

Mehrere Tausend Besucher, die auch eine lange Anfahrt aus entfernten Kreisen und Städten nicht scheuen, lockt das alle zwei Jahre anstehende Erntedankfest an, das von den Dorfvereinen, der intakten Dorfgemeinschaft durchgeführt wird und bei dem der MV eine wichtige Rolle spielt.

Etwa 25 Auftritte müssen jährlich zusammen mit dem Dirigenten vorbereitet werden. Letsch spielt selbst Tenorhorn und arbeitet gut mit dem Dirigenten Reinhold Sedlacek aus Montabaur zusammen. Sedlacek nahm bereits mit acht Jahren am Trompetenunterricht teil, besuchte diverse Hochschulen und war Trompeter am Staatstheater Kassel. 1973 war er ebenfalls Erster und Solotrompeter im bekannten Heeresmusikkorps 300 Koblenz. Ferner hat der Vollblutmusiker diverse Musikformationen wie Blechbläserensembles, Combos, und Egerländer-Besetzungen geleitet. „Ein Glück, das wir diesen engagierten und hochqualifizierten Mann verpflichten konnten  – einen Orchesterchef mit der Dirigentennadel in Gold mit Diamant“, schwärmt Letsch.


Nach der leidigen Coronazeit will das Ensemble wieder zur Hochform auflaufen und freut sich auf wieder eintretende Aktivitäten. Sobald es  möglich ist, soll wieder eine musikalische Ausbildung für Kinder angeboten werden. Ansprechpartner ist Hermann-Josef Letsch, Telefon 0171/3896665, E-Mail btb.letsch@t-online.de.
Bernd Schlimpen







Aus dem TV vom 13.02.2015
Besondere Ehre für die Mückelner Musiker
(Mückeln) Hunderttausende Menschen, die bei den Liedern eines Musikvereins aus einem Eifeler Dorf begeistert mitklatschen?
Was nach einem Traum klingt, ist für den Musikverein Mückeln Realität. Er nimmt auch in diesem Jahr wieder Kölner Rosenmontagszug teil.
Mückeln. Fest eingebunden ins kulturelle Leben der Gemeinde ist der 1924 gegründete Musikverein Mückeln.
Zurzeit hat der Verein 35 aktive Mitglieder. Doch der MV Mückeln ist nicht ein Verein wie jeder andere, sondern ihm kommt einmal im Jahr eine besondere Ehre zuteil. Denn am Montag sind die Mückelner Musiker schon zum sechsten Mal beim grossen Rosenmontagszug in Köln dabei. Doch wie kam es dazu? "Der Sohn des ehemaligen Strotzbüscher Bürgermeisters Linne war auch einmal in unserem Verein. Zudem war er in Bergheim als Rettungssanitäter tätig. Sein Chef war auch fuer die Sicherheit und die Rettungssanitäter beim Koelner Rosenmontagszug verantwortlich", erzählt Dirigent Alois Steffes. So entstand die Verbindung nach Köln. Steffes: "Seitdem wollen die uns immer wieder haben."
Jedes Jahr eine Einladung
Andere Gruppen müssen sich lange fuer den Umzug bewerben, der MV Mückeln wird eingeladen, das ist der Unterschied. Die Zugleitung hatte im Vorfeld schon die Anzahl der Musikvereine stark reduziert, der MV ist aber weiter dabei.
Die Kostüme werden von der Zugleitung gestellt, der Verein darf sie sich aber aus einem Fundus aussuchen und muss sie nach Karneval auch wieder gewaschen zurückgeben.
Vor drei Jahren waren die Mueckelner der Philharmonie Koeln zugeteilt worden, daraus entwickelte sich eine besondere Beziehung.
Der Ausflug nach Köln zum Rosenmontagszug ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Acht Kilometer Zugstrecke stehen den Musikern aus Mueckeln beim grossen Rosenmontagszug, der eine Gesamtlänge von zehn Kilometern hat, bevor.
Rund 60 Musikstücke werden sie in vier Stunden waehrend des Umzugs spielen. "Wir haben da ein Repertoire von 15 karnevalistischen Liedern, die wir mehrfach spielen", erklaert Hermann-Josef Letsch, Vorsitzender des MV Mückeln.
Gespielt wird übrigens die ganze Zeit während des Umzugs, es gibt keine Pausen. "Wir duerfen keinen Alkohol während des Umzugs trinken und auch nicht rauchen", ergänzt Alois Steffes. "Nach dem Umzug ist man aber auch platt", sagt Letsch.
Diesmal stellt sich der Musikverein Mueckeln schon ziemlich am Anfang auf, mit der achten Karnevalsgesellschaft, denn jede Musikgruppe gehoert einer Gesellschaft an.
"Wir gehen diesmal mit der ,KG Schwazze Kaeaels da sind die meisten Mitglieder Schornsteinfeger. Wir werden in deren Vereinskneipe vor dem Umzug auch mit Kaffee und einem Buffet bewirtet", berichtet Letsch.
Schon frueh am Rosenmontag geht es fuer die Eifeler Musiker mit dem Bus nach Koeln, wo sich der Verein an einer bestimmten Stelle in der Naehe des Chlodwigplatzes aufstellen muss. Von dort geht der Umzug auch los.
Jubel und Beifall
Natuerlich bekommt der Verein auch etwas an Geld fuer die Mitwirkung am Umzug in der Domstadt. "Aber das geht fast alles fuer den Bus und das Essen nachher drauf. Verdienen tun wir nichts dabei, es geht uns um den Spass dabei. Keiner kann sich vorstellen, was das fuer eine Gaudi ist waehrend des Umzugs. Die Leute an der Strasse und auf den Balkonen klatschen nach unserer Musik und jubeln uns zu", sagt der Dirigent Alois Steffes.


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